Die Prävalenz von Burnout ist trotz der Aufnahme in das ICD-11 weiterhin am steigen. Zwar ist das Syndrom in der Person angelagert und somit hat jede:r Mitarbeiter:in auch ein individuelles Risiko, allerdings gibt es Branchen, die eine höhere Gefährdung für Burnout haben. In der Vergangenheit hat sich DearEmployee bereits angeschaut welche 10 Berufe eine Gefährdung für Burnout haben. Im Folgenden stellen wir nun auch vor, welche 5 Branchen darüber hinaus die höchste Gefahr für die Gesundheit haben.
Ist Burnout eine anerkannte Berufskrankheit?
Nein, das Burnoutsyndrom ist keine anerkannte Berufskrankheit. Als Berufskrankheit bezeichnet werden kann nur, was auch ausschließlich oder mehrheitlich durch den Beruf ausgelöst wird. Folglich bezeichnet man Burnout als eine berufsassoziierte Gesundheitsstörung, da im Regelfall nicht ausgeschlossen werden kann, ob noch andere Faktoren die Symptomatik bedingen. Weiterhin spiegelt sich das auch im Eintrag im ICD-11, zwar wird dort Burnout als ein Problem im Umgang mit Berufstätigkeit oder Arbeitslosigkeit klassifiziert, jedoch eben nicht als eine Krankheit. Somit ist das Burnoutsyndrom zwar keine Berufskrankheit, es gibt jedoch Branchen, die eine schlichtweg höhere Prävalenz aufweisen.
Welche Branchen sind besonders gefährdet?
Es gibt verschiedene Instrumente, die verwendet werden können, um die Gefährdung für Burnout zu bestimmen. Die Ergebnisse der DearEmployee Workplace Insights von insgesamt 33.695 Beschäftigten (Stand: 25.01.23) werden im Folgenden vorgestellt. Die TOP 5 Branchen mit der höchsten Mitarbeitergefährdung für einen Burnout sind:
- Handel inkl. KFZ-Instandhaltung (16,66%)
- Gesundheits- und Sozialwesen (15,23%)
- Energieversorgung (15,07%)
- Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (13,64%)
- Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (13,09%)
Während viele nach der Corona-Pandemie wahrscheinlich das Gesundheits- und Sozialwesen an oberster Stelle vermutet haben, zeigt sich in unserem Sample in der Handelsbranche die höchste Gefährdung für die Beschäftigten. Während beide Branchen nah am Menschen arbeiten und somit auch im Sinne der Burnoutforschung eine hohe Belastung aufweisen, ist die Bedeutsamkeit der Arbeit, eine Gesundheitsressource, weitaus höher im Gesundheits- und Sozialwesen als in der Handelsbranche. Anders ausgedrückt, die Arbeit mag vielleicht genauso emotional anstrengend sein, ist aber auch belohnender. Die Energiebranche weist ebenso eine überdurchschnittliche Gefährdung auf, hier stellt eine hohe Arbeitsintensität ein Problem für die Beschäftigten dar. Mitarbeiter:innen in freiberuflichen, wissenschaftlichen oder technischen Dienstleistungen gefährden ihre Gesundheit oftmals durch eine zu hohe Erreichbarkeit und zu viel Verantwortung. Für die die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sind Überstunden und die darunter leidende Work-Life-Balance Risikofaktor Nummer 1.
Zusammenfassung
Burnout kann jeden treffen, unabhängig von der Branche oder dem Beruf. Dennoch gibt es bestimmte Branchen, in denen das Risiko für Burnout besonders hoch ist, darunter die Energieversorgung, das Gesundheits- und Sozialwesen, der Handel, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Es gibt diverse Gründe, warum diese Branchen ein erhöhtes Risiko für Burnout aufweisen. Dazu zählen hoher Arbeitsdruck, mangelnde Work-Life-Balance, emotionaler Stress und viele weitere Faktoren.
Wenn Du dich in Deinem aktuellen Job überfordert oder ausgebrannt fühlst, zögere nicht Dir Hilfe zu suchen. Die Patientenberatung bietet umfangreiche Beratung über verschiedene Wege, um Deine Gesundheit zu schützen.