Wie kann man mit Mitarbeitenden umgehen, die akut von Burnout betroffen sind?
Wenn Frühwarnsymptome, wie z.B. sozialer Rückzug, Reizbarkeit, zunehmende Teilnahmslosigkeit oder andere Burnout Symptome auftreten, ist es ratsam ein Gespräch mit Betroffenen zu suchen, ohne sie dazu zu drängen. Es fällt vielen Betroffenen schwer zum ersten Mal mit jemandem über seine Erschöpfung zu sprechen und anzuerkennen, sich ausgebrannt zu fühlen. Der übermäßige Ehrgeiz und das Streben nach Perfektion lässt den Erschöpfungszustand wie eine Schwäche wirken. In diesem Zusammenhang ist es wichtig als Kolleg: in oder Vorgesetzte*r darauf hinzuweisen, dass Burnout kein Zeichen von fehlender Leistung ist, sondern ein psychisches Belastungssyndrom, das ernst genommen werden sollte.
Folgende Ansätze bieten sich in einem Gespräch mit potentiellen Burnout Betroffenen an:
- Das Gespräch immer wieder suchen und hartnäckig bleiben: Das Thema Burnout sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden, falls bei Mitarbeitenden Frühwarnsymptome bestehen bleiben
- Auf Beratungsstellen und Therapiemöglichkeiten verweisen
- Mit Verständnis reagieren und die Belastungen ernst nehmen
- Zuhören und zusammen die Ursachen finden: Daraus abgeleitet können Sie Hilfestellung innerhalb des Unternehmens anbieten und die Arbeitssituation umgestalten.
- Nicht den Vorsatz haben alles auf einmal verändern zu wollen: Die Beseitigung von Belastungen und das Erholen von einem akuten Erschöpfungszustand brauchen Zeit.
- Keinen Druck erzeugen, sofort das Problem lösen zu wollen: Betroffene können nur freiwillig ihre Belastungen reduzieren. Bei schwacher Ausprägung eines Erschöpfungszustands können entsprechende Coachings helfen. Wenn sich das Burnout-Syndrom bereits manifestiert hat, ist Psychotherapie meist das Mittel zur Wahl, um sich von den Folgen des chronischen Stresses zu erholen.
Wie können Vorgesetzte mit Burnout Fällen im Unternehmen umgehen?
Sich und seine Unternehmensstruktur zu überdenken, kann erst einmal Überwindung kosten, lohnt sich aber dennoch im Hinblick auf das Wohlergehen und die Leistung seiner Mitarbeitenden. Ein erster relativ einfacher und vielsagender Blick auf die Aufgabenverteilung und Arbeitstruktur kann schon sehr weiterhelfen und Lösungsansätze liefern: gibt es in meinem Unternehmen geregelte Arbeitsstrukturen?
Für feste Arbeitsstrukturen und eine geregelte Aufgabenverteilung zu sorgen ist das A&O. Vor allem hoch motivierte und engagierte Mitarbeiter sind bei ungeregelten und schwammigen Strukturen besonders Burnout gefährdet. Sie sehen sich in der Verantwortung für Aufgabengebiete, die eigentlich nicht zu ihrer Arbeit gehören. Diese fehlerhafte Verteilung der Aufgaben hinzunehmen, kann zu einer chronischen Belastung führen und in der Folge in ein Burnout Syndrom enden. Um für mehr Struktur innerhalb des Unternehmens zu sorgen, ist es wichtig sich mit jeder Abteilung abzusprechen und über die Aufgabenbereiche seiner Mitarbeitenden Bescheid zu wissen. Arbeitspsychologische Trainings für spezifische Abteilungen können beispielsweise eingesetzt werden und helfen den Teams dabei an Struktur zu gewinnen.
Personalmanagement – auf jeden abgestimmt
Um für zufriedene, gesunde und leistungsstarke Mitarbeiter zu sorgen, ist es wichtig, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zu fördern und sich um ihr Wohlbefinden zu kümmern. Dafür sind beispielsweise regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen förderlich. Diese sollten individuell an die jeweiligen Beschäftigten angepasst werden. Denn jede*r Mitarbeitende hat andere Stärken, unterschiedlichen Bedarf an Weiterbildung in verschiedenen Gebieten, und spezifische Aufgabenbereiche. Daher sind flächendeckende Weiterbildungen für das gesamte Personal eher ungünstig, sondern sollten an die jeweiligen speziellen Fähigkeiten und Herausforderungen verschiedenster Mitarbeitenden angepasst werden. Um auf dem neuesten Wissensstand zu bleiben, den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden und Aufgaben optimal erfüllen zu können, ist es wichtig Weiterbildungen anzubieten, Zeit dafür einzuplanen und zur Verfügung zu stellen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tritt bei Beschäftigten ein Burnout auf, sind oft arbeitspsychologische Interventionen nötig, die die spezifischen Ressourcen und Belastungen identifizieren und Maßnahmen daraus ableiten. DearEmployee bietet beispielsweise Betriebliches Gesundheitsmanagement an, das auf die jeweiligen Teams angepasste Maßnahmen anbietet und damit Ressourcen wieder stärkt und Belastungen reduziert – die Befragungen und die Anleitung zu den Interventionen erfolgen unkompliziert digital. Schauen Sie sich gerne auf der Website von DearEmployee um und wählen bei Bedarf das für Sie passende Gesundheitsmanagement aus.
Ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitenden und realistische Arbeitsanforderungen, die weder für Unter- noch Überforderung sorgen stehen bei einem gesunden Arbeitsklima im Fokus und gehören zu den Ressourcen in einem Unternehmen. Dafür ist es hilfreich, wertschätzende Glaubensmuster zu verinnerlichen, die gesunde Arbeit fördern und Ressourcen aktivieren.
Glaubenssätze
…die im Team produziert werden und ein Burnout fördern vs. gesunde Anforderungen an Kolleg: innen und Mitarbeitende:
- „Perfektion ist das Ziel“ Versus „Fehler sind menschlich und gehören zum Arbeitsalltag dazu.“
- „Je schneller, desto besser!“ Versus „Du hast genug Zeit, um anstehende Aufgaben zu erledigen.“
- „Keine Gefühle zeigen bedeutet Kompetenz und Professionalität.“ Versus „Du darfst zeigen, wie es dir geht.“
- „Harte Arbeit bedeutet gute Leistung.“ Versus „Es ist in Ordnung, sich nicht zu überanstrengen und Grenzen zu ziehen.“
- „Du musst es allen recht machen.“ Versus „Erkenne deine Bedürfnisse an und kommuniziere sie im Team.“