Arbeit begleitet uns den Großteil unseres Lebens und bestimmt viele Faktoren in unserem Alltag mit. Daher sollte das Thema der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ernst genommen werden und an Aufmerksamkeit gewinnen. Egal in welchem Arbeitsbereich und Arbeitsumfeld.
Hier stellen wir 4 Wege vor die dabei helfen können, mentale Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern:
1. Let’s Talk!
Mentale Gesundheit gewinnt zwar peu à peu an Aufmerksamkeit, jedoch sind Stigma oft noch fest verankert. Über mentale Gesundheit zu sprechen kann dabei helfen, Denkweisen zu ändern, einen offenen Umgang mit der Thematik zu etablieren, und darüber aufzuklären, wie Betroffene mit ihrer psychischer Erkrankung umgehen. All dies kann dazu führen, Stigma langfristig aufzulösen. Denn, Sprechen ist wichtig. Allerdings kann ein Gespräch, insbesondere über das Thema der mentalen Gesundheit unangenehm sein, da es für manche Menschen noch sehr fremd oder zu persönlich ist.
Ein offenes Umfeld, in dem es möglich ist, dass sich Arbeitnehmer:innen selbstbewusst über mentale Gesundheit am Arbeitsplatz austauschen, kann ein wirksames Heilmittel sein, um gegen Ignoranz und Ängste vorzugehen. Das Ziel sollte sein, dass sich Betroffene nicht verstecken müssen und am Arbeitsplatz jederzeit offen nach Hilfe fragen können. Angst ist ein großer Gegner im Kampf gegen Stigma psychischer Erkrankungen – Angst vor Ausgrenzung, Angst verurteilt zu werden oder Angst vor Intoleranz. Diese Angst führt häufig dazu, dass psychische Erkrankungen verschwiegen und geheim gehalten werden.
Über eigene Erfahrungen zu sprechen kann helfen, einen positiven und lockeren Umgang mit der Thematik im Unternehmen zu etablieren. Dies kann das Gemeinschaftsgefühl im Team stärken und gleichzeitig verdeutlichen, dass mentale Gesundheit ein allgegenwärtiges, „normales“ menschliches Thema ist, und kein Zeichen von Schwäche.
Mentale Erkrankung kann isolierend sein, man kann sich ausgeschlossen und nicht der Gemeinschaft zugehörig fühlen. Dadurch kann es dazu führen, dass sich die Erkrankung noch mehr manifestiert und die Arbeit sowie das Arbeitsumfeld zu einer großen Belastung werden. Aber das muss nicht sein. Lasst und darüber sprechen! Let’s talk! Denn auch im Gegenteil, wenn sich ausgetauscht wird, wenn von eigenen Erfahrungen berichtet wird, kann das Thema der mentalen Gesundheit ein Team auch zusammenschweißen. Passend hierzu ist auch unser Blogbeitrag über Austauschmöglichkeiten und Zusammenarbeit im Homeoffice.
2. Ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen
Unser Umfeld spielt eine große Rolle für unsere mentale Gesundheit. Hohe Stressbelastungen können bestehende psychische Gesundheitsprobleme verstärken und auch andersherum, können psychische Gesundheitsprobleme zum Stresslevel beitragen. Also ist es wichtig, mögliche Ursachen von Stress zu finden. Dies ist ein essentieller Schritt in der Prävention von mentaler Gesundheit. Sich überarbeiten, viele Überstunden und keine Pausen machen kann alles in einer hohen Stresswahrnehmung und -belastung münden. Arbeitnehmer:innen sollten eine gesunde Balance zwischen Arbeits- und Privatleben schaffen und Faktoren vermeiden, die die Grenze zwischen beidem gefährden. Von einem gesunden Wohlbefinden und mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz profitiert jeder auf allen Ebenen, egal ob jemand eine psychische Erkrankung hat oder nicht.
3. Anzeichen identifizieren, die die mentale Gesundheit gefährden
Traurigkeit, Stress oder Wut sind Beispiele für Gefühlszustände in unserem Leben die jeder kennt – aber wann weißt man, dass man unter einer psychischen Erkrankung leidet? Achtsam mit sich selbst sein und die ersten Anzeichen erkennen sind eine wichtige Basis, um psychische Erkrankungen zu identifizieren. Eine von 4 Personen leidet in ihrem Leben an einer psychischen Erkrankung, aber viele Menschen leiden im Stillen, ohne sich Hilfe zu suchen. Das Problem, die Erkrankung nicht einordnen zu können und die Zeichen einer psychischen Erkrankung zu missdeuten, kann zu jahrelangem Leid führen. Jedoch wäre dieses jahrelange Leid oft nicht nötig, da sich psychische Erkrankung in der Regel sehr gut behandeln lassen. Die Wirksamkeit von psychotherapeutischer Psychotherapie sowie von Psychopharmaka wurde bereits mehrfach wissenschaftlich fundiert nachgewiesen.
Wenn möglich, sollten Veränderungen im Verhalten und frühe Anzeichen einer psychischen Erkrankung ernst genommen, beobachtet und mit Bezugspersonen besprochen werden. Beispielsweise können es Anzeichen sein wie:
- Schwierigkeiten beim Denken – Gedächtnis, Konzentration oder logisches Denken
- Verminderung der Funktionsfähigkeit – Schwierigkeiten gewohnte Aufgaben zu erfüllen
- Stimmungsschwankungen
- Unlogisches Denken – absurde Gedanken und Einfälle
- Soziales Abwenden – verminderter Antrieb oder Angst an sozialen Aktivitäten teilzunehmen
- Starke Gefühle von Traurigkeit, Angst oder Wut
- Veränderter Schlaf und Appetit
- Verminderte Selbstfürsorge/ -hygiene
Natürlich kann es sein, dass keines dieser Anzeichen direkt erkennbar ist und es kann auch sein, dass einige dieser Punkte zutreffen, ohne dass man krank ist. Was hier verdeutlicht werden soll ist eine Achtsamkeit für eventuelle Warnhinweise, um mentale Gesundheit am Arbeitsplatz langfristig zu fördern.
4. Betroffene unterstützen
Arbeitskolleg:innen sind zwar keine qualifizierten Ansprechpartner, um hinreichende Ratschläge bezüglich einer psychischen Erkrankung zu geben, aber sie können Verständnis zeigen, zuhören und offen über mentale Gesundheit bzw. Erkrankung sprechen. All dies kann dazu beitragen, dass sich Betroffene nicht alleingelassen fühlen und, dass ein wertschätzendes, offenes Arbeitsklima herrscht. Eine psychische Erkrankung ist gut zu behandeln. Daher sollte dazu ermutigt werden und Unterstützung gezeigt werden, professionelle Hilfe aufzusuchen – ein Gespräch mit dem Hausarzt ist meist ein guter Anfang. Die Unterstützung sollte auch dahin gehend fortgesetzt werden, indem es Arbeitnehmer:innen erlaubt ist, regelmäßig Therapiestunden oder Arztbesuche wahrzunehmen. Falls nötig auch während der Arbeitszeit. Richtlinien zu implementieren, die die mentale Gesundheit Arbeitsplatz fördern und Behandlung psychischer Erkrankungen unterstützen ist wichtig und kann dazu beitragen, dass Betroffene die Hilfe finden, die sie brauchen.
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Wege zur mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz identifizieren und uns dabei helfen sie umzusetzen!
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