29. Juni 2022

Wie entsteht Motivation?

Motivation als zentraler Faktor für Arbeitserfolg und Wohlbefinden

Motivation ist unsere Antriebsquelle für Handlungen. Nur wenn wir motiviert sind etwas bestimmtes zu erreichen, handeln wir und kommen unseren Zielen näher. Wenn wir hoch motiviert sind, fühlen wir uns deutlich wohler mit Aufgaben, als wenn wir uns nicht mit bestimmten Tätigkeiten identifizieren können. Wir sind nicht nur glücklicher, wenn wir motivierter sind, auch die Leistungsfähigkeit nimmt mit steigender Motivation meist enorm zu. Die Fehlerquote ist geringer, die Bindung ans Unternehmen stärker und motivierte Mitarbeitende sind im Allgemeinen produktiver. Motivation stellt außerdem einen Schutzfaktor für Depressionen, Burnout und Belastungsreaktionen dar.

Wie entsteht Motivation eigentlich und wie kann man sie fördern?

Rubikon Modell – Definition

Ein psychologisches Modell, das Rubikon Modell von Heinz Heckhausen und Peter Gollwitzer, erklärt Handlungsmotivationen. Zusammengefasst beschreibt das Rubikon Modell, warum ein Mensch handelt, wie er handelt und was ihn zu bestimmten Handlungen motiviert. Es erklärt beispielsweise, warum bestimmte Tätigkeiten besonders durch hohe Motivation besonders leicht gelingen und andere hingegen erst Überwindung kosten.  Folgende Fragen können mit dem Modell beantwortet werden:

  • Wie werden Ziele ausgewählt?
  • Wie wird die Erreichung der Ziele geplant?
  • Wie wird gehandelt, um das Ziel zu erreichen?
  • Wie wird die Handlung im Nachhinein bewertet?

Motivation – Definition

Motivation definiert emotionale Prozesse zur Zielsetzung und Zielbewertung. Je nachdem wie stark die Motivation ausgeprägt ist, werden Handlungen ausgeführt, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Die vier Handlungsphasen im Rubikon-Modell

Das Rubikon-Modell beschreibt die verschiedenen Phasen einer Handlung, die immer in der gleichen Reihenfolge ablaufen. Dabei beginnt es mit der Wahl einer möglichen Handlung und erklärt weitere Schritte, wie die Planung bis hin zur Handlungsumsetzung. Das Modell ist daher auch nach dem Fluss Rubikon benannt, denn die Handlungsphasen verlaufen wie in einem Fluss. Zuerst werden die Handlungsmöglichkeiten abgewägt und anschließend darüber entschieden, ob und welche Handlung ausgeführt werden soll. Wenn die Entscheidung für eine bestimmte Handlung getroffen wurde, ist der Fluss Rubikon überschritten und die Handlung motiviert und findet statt. Anschließend wird die Handlung analysiert und zukünftig gegebenenfalls noch einmal durchgeführt oder die Entscheidung fällt auf andere Handlungsmöglichkeiten zur Zielerreichung.

1. Abwägungsphase

  • Definition von Zielen
  • Abwägung, welche Ziele erreichbar sind und welche nicht. Die Konzentration wird auf die Ziele gerichtet, die am wahrscheinlichsten zu realisieren sind.
  • Riskante oder unwahrscheinliche Ziele werden aussortiert.
  • Die Entscheidung ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wird gefällt.

2. Planungsphase

  • Die Ziele werden gesetzt.
  • Wie kann das Ziel mit möglichst geringem Aufwand erreicht werden?
  • Entscheidungen werden darüber getroffen, wann, wo und wie gehandelt wird.
  • Es wird versucht, die Motivation  um das Ziel zu erreichen.

3. Handlungsphase

  • Die geplanten Handlungen werden umgesetzt.
  • Ziele werden womöglich erreicht

4. Bewertungsphase

  • Die Handlungsverläufe- und Ergebnisse werden bewertet – wurde das Ziel erreicht?

Volition bzw. Willenskraft versus Motivation

Neben Motivation ist auch Volition beziehungsweise Willenskraft entscheidend, um Ziele zu erreichen und entschieden zu handeln. Die Willenskraft ermöglicht es Handlungen zu steuern und konkrete Ziele anzustreben. Das Rubikon Modell erklärt neben der Entstehung von Motivation, die in der Abwäge- und Bewertungsphase präsent ist, auch die Volition. Diese spielt beim Prozess der Entscheidung für eine Handlung und Umsetzung von dieser eine wesentliche Rolle. Im Modell ist sie damit in der Planungs- und Handlungsphase zu verorten. Mit Willenskraft kann man sich auf eine bestimmte Handlung konzentrieren und sie hilft dabei, den Blick auf das Essentielle seiner Gedanken und Gefühle zu werfen.
Das Rubikon-Modell ist ein theoretisches Modell, dass Motivationen zu Handlungen und deren Durchführung theoretisch erklären kann, aber nicht zu 100% auf den Alltag bezogen werden kann.

Kritik am Rubikon Modell

  •  nicht immer können Motivation und Willenskraft strikt getrennt werden. Wenn neue Ereignisse hinzukommen, kann die Abwägephase parallel neben der Handlungsphase ablaufen, wenn schon eine Handlung begonnen hat
  • Die Motivation spielt auch während einer Handlung eine Rolle
  • Die Willenskraft kann auch schon in der Abwägungsphase bedeutsam sein, um beispielsweise unwichtige Gedanken zu unterdrücken, die der Abwägung im Weg stehen
  • Soziale Einflüsse werden nicht im Modell mit berücksichtigt, wie beispielsweise die Beeinflussung von der Meinung von Kolleg:innen über bestimmte Ziele und Handlungen
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