Auch wenn sich der Winter langsam dem Ende nährt und die ersten Frühlingssonnenstrahlen ins Zimmer scheinen, kann einem ein kleines „Blues“ manchmal wieder einholen. Aber was ist das eigentlich, diese gedrückte Stimmung, kaum, dass die Sonne verschwindet und sich das Wetter verdüstert? Ist es eine Winter- oder Frühlingsdepression?
Wintermelancholie oder Winterdepression
„In der Mitte des Winters habe ich herausgefunden, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer ist.“ Das Zitat von Albert Camus beschreibt den Winter als eine Chance Lebensfreude in sich selbst zu finden und Lichtblicke in der Dunkelheit zu erkennen – eine romantische Zeit mit viel Kerzenschein. So kann sich der Winter überstehen lassen und sogar zum Genuss werden. Doch für viele bringen die Wintermonate eine beschwerte Stimmung mit sich, die den Blick für all das Schöne trübt und bei einigen wenigen sogar kann der Winter eine Depression auslösen.
Bei einem Winterblues breitet sich eine melancholische Grundstimmung aus, die für etwas mehr Rückzug sorgt und Betroffene nachdenklich macht. Man möchte sich eher nur noch mit seinen engsten Freund*innen treffen und hat weniger Lust auf Trubel und Geselligeit, kann aber trotzdem noch schöne Momente im Alltag genießen.
Bei einer Winterdepression hingegen, auch saisonal-abhängige Depression genannt, fühlen sich Betroffene leer. Sie löst Symptome aus, wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, lange Schlafenszeiten, Niedergeschlagenheit und Heißhungerattacken. Diese Form der Depression taucht ausschließlich in dunklen Jahreszeiten, im Herbst und Winter, auf. Die typische Depression unterscheidet sich zudem von der Winterdepression in verringertem Appetit und in einem verringerten Schlafbedürfnis.
Ursachen für eine Winterdepression
Obwohl die Ursachen der Winterdepression wissenschaftlich noch nicht feststehen, herrscht Einigkeit darüber, dass die Dunkelheit einen enormen Einfluss auf unser Gemüt hat und damit auch einen Einfluss auf Symptome einer Depression. Gegen eine Winterdepression kann daher eine Lichttherapie helfen. Dabei halten Betroffene 30-60 Minuten pro Tag ihr Gesicht vor eine Tageslichtlampe. Außerdem können auch regelmäßige Spaziergänge und Bewegung tagsüber an der frischen Luft die Symptome reduzieren oder verhindern.
Eine weitere Ursache kann zu viel Schlaf sein. Einige neigen dazu, es sich in den Wintermonaten besonders gemütlich in ihrem Bett zu machen und werden dadurch immer antriebsloser und müder, sie schlafen mehr. So viel, dass der übermäßige Schlaf die Stimmung verschlechtert und immer antriebsloser macht. Ein Teufelskreis entsteht. Deshalb ist es ratsam auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu achten. Dabei gilt es sich ruhig mal zu zwingen morgens wie gewohnt früh aufzustehen, um nicht länger als nötig zu schlafen.
Frühlingsdepression erkennen
Der Frühling steht der vor der Tür und ist die beste Medizin gegen die Winterdepression, doch auch der Frühling kann müde oder sogar depressiv machen. Frühjarsmüdigkeit verschwindet nach zwei Wochen wieder von selbst. Wenn man sich länger niedergeschlagen fühlt oder folgende Symptome spürt, könnte es auf eine Frühjahrsdepression hindeuten, bei der eine Psychotherapie helfen kann. Dabei unterscheiden sich die Symptome einer Frühlingsdepression nicht von denen einer typischen Depression:
- Antriebsarmut
- Freudlosigkeit
- Interesselosigkeit
- Gefühl von Wertlosigkeit
- Schuldgefühle
- Hoffnungslosigkeit
- Verzweiflung
- weitere individuelle Symptome
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Raus aus der Frühlingsmüdigkeit, rein in den Frühling
Um Frühlingsmüdigkeit zu bekämpfen, empfiehlt sich vor allem Bewegung an der frischen Luft – am besten ohne Sonnenbrille die ersten Sonnenstrahlen des Jahres auffangen, damit Serotonin und Vitamin-D-Speicher wieder aufgefüllt werden. Durch die Bewegung wird der Kreislauf wieder angekurbelt und der Stoffwechsel im Körper angeregt. Zusätzlich können folgende Maßnahmen gegen die hartnäckige Müdigkeit helfen:
- Wöchentliche Saunagänge regen außerdem auch den Kreislauf an. Passen Sie bei niedrigem Blutdruck auf und saunieren Sie nicht länger, als es sich für Sie gut anfühlt.
- Ausreichende Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen – wer einen Flüssigkeitsmangel hat, wird oft müde.
- Nicht länger als gewöhnlich schlafen, denn zu viel Schlaf führt zu gesteigerter Müdigkeit, vermehrter Melatonin-Produktion und kann eine Depression begünstigen.
- Auch nicht zu wenig schlafen – das kann für Übermüdung sorgen. Ein Mittelmaß wirkt sich positiv auf Ihr Befinden aus
- Wechselduschen über Arme und Beine in Richtung Herz wirken stimulierend auf den Kreislauf und blutdrucksenkend.
- Eventuell kann eine Lichttherapie hilfreich sein, wenn die Sonne zu wenig geschienen hat oder Sie sich nicht oft an der frischen Luft der Sonne aussetzen können. Denn Licht regt effektiv die Bildung von Serotonin und Vitamin D an und kann wie ein Medikament gegen Frühjahrsmüdigkeit wirken.
Um auch bei der Arbeit wieder energiegeladen zu sein, haben wir hier 4 Wege für eine mentale Gesundheit am Arbeitsplatz vorgestellt.
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