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Gesundheitscheck der IT-Branche

5 Gesundheitsrisiken für Beschäftigte in der IT-Branche

Die TOP 5 Gesundheitsrisiken für Beschäftigte der IT-Branche liegen drei primären Ursachen zugrunde: Lange Arbeitszeiten, hoher Zeitdruck und mangelhafte Arbeitsorganisation. Die damit einhergehenden Beschwerden von Müdigkeit und Problemen beim Schlafen lassen sich auf den Stress, der dadurch entsteht zurückführen. Besonders langanhaltender Stress kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Risiken führen. Was die TOP 5 darstellt, erfährst Du in diesem Artikel.

IT-Branche – gefragt, gefordert, ungesund?

Programmierer:innen sind eine sehr gefragte Berufsgruppe, denn der Fachkräftemangel ist besonders in der IT-Branche ein geläufiges Problem. Die hohe Nachfrage führt dazu, dass im Arbeitnehmermarkt gutes Einsteigergehalt und hohe Jobsicherheit den potentiellen Bewerber:innen winken. Im Vergleich zum Durchschnitt in Deutschland weisen IT-Spezialist:innen jedoch eine viermal so hohe Stressbelastung auf. Demgemäß zeigt sich diese Belastung in einer Vielzahl von Symptomen auf. Die Anforderungen an die Beschäftigten sind schlichtweg nicht langfristig tragbar, worunter die Retention der Beschäftigen leidet und sich 3 von 4 offen für einen Jobwechsel geben.

Top 4 Beschwerden der IT-Branche

Die TOP 5 Gesundheitsrisikos in der IT-Branche

DearEmployee hat im Zuge der Workplace Insights die IT-Branche mit insgesamt 6047 Beschäftigten im Hinblick auf ihre physischen und mentalen Beschwerden sowie Gesundheitsrisiken analysiert. Die 5 häufigsten Gesundheitsrisiken und die dahinter stehenden Praktiken wurden entsprechend identifiziert und werden nun im Folgenden vorgestellt.

1.      Unrealistische Deadlines

Viele IT-Projekte leiden unter schlechtem Projektmanagement und in Folge dessen auch schlecht gesetzter Deadlines. Gepaart mit hohem Konkurrenzdruck und der verbundenen Angst im globalen Wettbewerb veraltet und überflüssig zu werden, ehe das Großprojekt abgeschlossen ist, führt dies dazu, dass die Arbeitsbedingungen schnell gesundheitsschädlich werden.  Dieser Stress führt wiederum zu gesundheitlichen Beschwerden wie beispielsweise Müdigkeit oder Schlafproblemen. Folglich kann dieses Gesundheitsrisiko die Produktivität verringern und zu Burnout führen.

2.      Zeitdruck und Überstunden

Eng geplante Deadlines führen dazu, dass die Mitarbeiter:innen sich zu häufig zu Überstunden verpflichten, da die Arbeit in 40 Stunden oftmals nicht zu erledigen ist. Dies führt zu einer Überstundenkultur, die durch die Führungskräfte vorgelebt und als erstrebenswert gewertet wird. Entwickler:innen, die bereits nach 40 Stunden den Arbeitsplatz verlassen, werden somit als Low-Performer klassifiziert. Ein Beispiel für die Geläufigkeit dieses Gesundheitsrisikos findet sich in der Videospiel-Industrie, in der sogenannte „crunches“ mit Arbeitszeiten von 65-80 Stunden normalisiert worden sind, um Kosten für die Studios zu sparen.

3.       Mangelnde Work-Life-Balance

Ein weiteres Gesundheitsrisiko ist die mangelnde Work-Life-Balance vieler IT-Mitarbeiter:innen. Durch die ständige Erreichbarkeit, die durch neue Technologien und die hohen Anforderungen  entsteht, fühlen sich viele IT-Mitarbeiter:innen gezwungen ihre Arbeit auch in der Freizeit vorzusetzen. Dieser Effekt, auch als „blurred boundaries“ bezeichnet führt dazu, dass die notwendige Entspannung ausbleibt und die Leistungsfähigkeit abnimmt. Ohne Raum für Entspannung kommt es zu einer erhöhten Belastung für Körper und Geist, die auf Dauer die Gesundheit schädigt.

4.      Isolation am Arbeitsplatz

Die Arbeit als IT-Mitarbeiter:in kann häufig isolierend sein, da viele Aufgaben am Computer oder alleine ausgeführt werden, besonders für IT-Beschäftigte die von Zuhause als Freelancer:in arbeiten. Dies kann dazu führen, dass IT-Mitarbeiter:innen sich einsam und mit dem Unternehmen unverbunden fühlen. Im weiteren Schritt kann dies zu psychischen Belastungen und einer erhöhten Anfälligkeit für gesundheitliche Risiken führen, wie bereits in vorangehenden Studien bestätigt werden konnte.

5.      Mangelnde Anerkennung

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Anerkennung der Arbeit von IT-Mitarbeiter:innen. Dies kann dazu führen, dass sie sich unterbewertet und nicht wertgeschätzt fühlen, was zu psychischen Belastungen und einer erhöhten Anfälligkeit für gesundheitliche Risiken wie Burnout führen kann. Forschung hat belegt, dass unerkannte Leistungen demotivierend sind und die eigene Selbstwirksamkeit langfristig reduzieren. Mitarbeiter:innen, die sich unterbewertet und nicht wertgeschätzt fühlen, haben ein erhöhtes Risiko für mentale Gesundheitsprobleme und weisen höhere Raten von Burnout auf.

Es liegt in der Verantwortung der IT-Arbeitgeber:innen, die Gesundheit ihrer Beschäftigten ernst zu nehmen

Zusammenfassend, ist es wichtig, dass IT-Unternehmen und Führungskräfte diese individuellen Gesundheitsrisiken bei ihren Beschäftigten erkennen und daraufhin Maßnahmen ergreifen. Erst so können die IT-Mitarbeiter:innen langfristig gesund und produktiv bleiben. Wir empfehlen die Etablierung von realistischen Deadlines und flexiblen sowie gesunden Arbeitszeiten. Außerdem kann durch die gezielte Förderung der Work-Life-Balance und der Schaffung von Möglichkeiten zur sozialen Interaktion am Arbeitsplatz ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden, durch das Mitarbeiter:innen ermutigt werden über ihre Gesundheit zu sprechen. Abschließend kann durch die ehrliche Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit wieder ein Gefühl der Selbstwirksamkeit erzeugt werden, dass das Unternehmen von innen strahlen lässt.

 

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